Winnenden, letzter Akt (Anklage gg. den Beretta-besitzer)

Es gibt 77 Antworten in diesem Thema, welches 5.619 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Mai 2010 um 17:24) ist von Reclaim.

  • Daß der Vater einen Verstoß gegen das WaffG begangen hat, sollte mittl. jeder wissen.
    Aber "Fahrlässige Tötung" finde ich etwas an den Haaren herbeigezogen, nur um das Ganze noch medienwirksamer aufzupushen.

    OK, wer eine Waffe "offen rumliegen" läßt, muß damit rechnen, daß jemand (z.B. Kinder) "Unfug" damit anstellen, also evtl. die Waffe unrechmäßig benutzen.
    Aber NIEMAND muß gleich damit rechnen, daß z.B. sein Kind mit dieser Waffe andere (mehrere) Menschen tötet/töten will!

    mfg
    Sascha

    Wer nicht merkt, daß er von Idioten umgeben ist, merkt das aus einem gewissen Grund nicht..... :D

  • Ich denke auch nicht, dass einer gleich Amok läuft, nur weil hier mal ne Pistole rumliegt. Wobei man vielleicht auch bedenken sollte, dass jeder, wenn man er will an eine Waffe kommen könnte (weiß ich aber nicht genau, könnte es mir jedoch gut vorstellen).

    Zitat

    Original von Fisher´s Sam

    Aber NIEMAND muß gleich damit rechnen, daß z.B. sein Kind mit dieser Waffe andere (mehrere) Menschen tötet/töten will!

    Ich finde, dass muss keiner. Trotzdem sollte jede Waffe ordnungsgemäß untergebracht sein. Für mich gehört das für einen verantwortungsvollen Waffenbesitzer einfach dazu.

    "Ehrlich währt am längsten, aber wer hat schon so viel Zeit?"

  • Also meine persönliche Meinung: Jeder muss immer mit allem rechnen.

    Besonders als Waffenbesitzer gilt das.

    Ein Satz aus meiner Fahrschulzeit blieb mir bis heute in Erinnerung.
    "Rechne immer mit der Dummheit der anderen Verkehrsteilnehmer"

    Wenn man das auf den Waffenbereich überträgt, fährt man, wie ich finde, auch dort ziemlich gut damit.

    Rechne immer mit dem Unmöglichsten. Ist vielleicht für manchen etwas übertrieben, aber so seh ich das halt.
    Sobald eine waffe unverschlossen UND mit Munition rumliegt, kann halt auch JEDER Zugriff darauf erlangen.

    Und was passieren KANN, sieht man dann an Winnenden.

    Daß der Massenmord dort auch ohne diese spezielle Schusswaffe passiert wäre, daran hab ich gar keinen Zweifel, aber dagegen kann man nicht viel tun.
    Nur wäre es nicht mit diesem Werkzeug passiert und hätte evtl. keine so große Resonanz in der Medienwelt hervorgerufen.

    Wer erinnert sich beispielsweise noch an das Familiendrama 2 Wochen nach Winnenden? Da wurde nämlich eine illegale Schusswaffe verwendet.
    Ein Schelm wer Böses dabei denkt....


    Gruß K.

    Only a government that is afraid of its citizens tries to control them.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • Das der Vater jetzt vor Gericht muß weil er seiner Aufbewahrungspflicht nicht nachgekommen ist finde ich richtig.
    Ob es nun ein Showprozess wird oder nicht liegt in der Hand des Richters.
    Welche folgen das, unbedachte, Handeln des Vater hat werden wir ja sehen.

    Aber mal eine Frage die auch in die Richtung geht:
    Was passiert eigentlich wenn ein Polizist oder Soldat mit seiner Waffe nicht richtig umgeht ?
    Ich denke mal eine Disziplinarische Maßnahme und gut.
    Oder ?


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Zitat

    Original von pupsnase
    Das der Vater jetzt vor Gericht muß weil er seiner Aufbewahrungspflicht nicht nachgekommen ist finde ich richtig.
    ...Was passiert eigentlich wenn ein Polizist oder Soldat mit seiner Waffe nicht richtig umgeht ...

    Was mich bei der ganzen Berichterstattung massivst stört ist, dass IMMERNOCH die genaue EWB des Vaters nicht genannt wird obwohl diese doch mittlerweile bekannt sein müsste.

    Es macht einen erheblichen Unterschied ob der Vater einen richtigen Waffenschein für die Waffe hat oder nur Sportschütze bzw Jäger ist.

    Die Anklage deutet mE darauf hin das der Vater einen Waffenschein hatte. Er also die Waffe auch ausserhalb von Schiessständen bzw dem Jagdrevier geladen führen durfte. Nur so macht die Anklage wegen Verstoss gegen die Aufbewahrungsvorschriften mE Sinn.

    Klar der Vater hat gegen die Aufbewahrungsvorschriften egal mit welcher EWB verstossen. Aber wenn er tatsächlich einen Waffenschein hatte durfte er die Waffe ja geladen führen solange er die tatsächliche Gewalt darüber ausübte, also auch unter seinem Kopfkissen (um es mal etwas überspitzt auszudrücken).

    Man stelle sich nur mal vor was los wäre wenn Polizisten, Soldaten oder Waffenscheinbesitzer wie Minister Goll ihre Waffen nicht geladen und zugriffsbereit führen dürften.

    Beste Grüße!
    PS

    'Patriotischer Souverän' postet bei sondereinheiten.de und gun-forum.de...
    "No free man shall ever be debarred the use of arms. The strongest reason for the people to retain the right to keep and bear arms is, as a last resort, to protect themselves against tyranny in government. " (Jefferson)

  • Zitat

    ....also auch unter seinem Kopfkissen (um es mal etwas überspitzt auszudrücken).

    Das darf jeder Jäger, Sportschütze und sonstiger Waffenbesitzer ja auch.

    Die Knarre darf (theoretisch!) geladen unterm Kopfkissen liegen solange der rechtmäßige Besitzer die tatsächliche Gewalt darüber ausübt.
    In den eigenen vier Wänden darf sie auch geladen rumgetragen werden. Dort ist es nämlich kein Führen.

    Wie man sowas allerdings bei einer Kontrolle erklärt ist ne andere Sache ;)

    "Wie bewahren sie ihre Waffe auf?"
    "Am sichersten Ort überhaupt. Geladen an meinem Gürtel" *lol*

    Gruß K.

    Only a government that is afraid of its citizens tries to control them.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • Zitat

    Original von Kentucky
    ...Das darf jeder Jäger, Sportschütze und sonstiger Waffenbesitzer ja auch.
    ....
    In den eigenen vier Wänden darf sie auch geladen rumgetragen werden. Dort ist es nämlich kein Führen.

    "Wie bewahren sie ihre Waffe auf?"
    "Am sichersten Ort überhaupt. ... an meinem Gürtel"

    Dazu gibt es unterschiedliche Rechtsinterpretationen (siehe zb diverse WO Diskussionen)

    Aus dem WaffG Kontext "Schiessstand bzw Jagdrevier" ergibt sich mE eindeutig das dein Beispiel nur mit "ungeladen an meinem Gürtel" für Sportschützen und Jäger vor Gericht bestand hätte.

    Funktionstests des Auswerfers nach Reinigungs- und Wartungsarbeiten können nunmal auch mit ungeladenen Patronen durchgeführt werden.

    Beste Grüße!
    PS

    'Patriotischer Souverän' postet bei sondereinheiten.de und gun-forum.de...
    "No free man shall ever be debarred the use of arms. The strongest reason for the people to retain the right to keep and bear arms is, as a last resort, to protect themselves against tyranny in government. " (Jefferson)

    Einmal editiert, zuletzt von Patrio.Souverän (8. Mai 2010 um 15:13)

  • Moinsen erstmal, so also für euch hobbyjuristen, der Jäger darf seine Waffe im Revier und auch zuhause geladen und schussbereit führen.
    Auf dem weg ins Revier darf er die Waffe am Gürtel tragen, allerdings darf sie nicht geladen sein. Soll heissen, Magazin leer und Kammer ebenfalls leer.
    So steht es im Gesetz alles andere ist interpretieren und hinzudichten.
    Bis jetzt hatte ich schon mehrere Kontrollen (Natogipfel in Strassbourg) seinerzeit und niemand keiner der Beamten hat sich daran gestört das ich auf dem Weg ins Revier meine KW am Gürtel aber leer getragen habe und das war nun wirklich eine ausnahmesituation. In Kehl wurden ja sogar Hundebesitzer beim Gassi gehen von Beamten begleitet. Und ansonsten Leute lest im Gesetz nach was fahrlässig bedeutet der Vater hat fahrlässig gehandelt aber für die Tat seines Sohnes als solches kann er nicht haftbar gemacht werden, Sondern nur wegen eines verstosses gegen die aufbewharungspflicht seiner EWB-Waffen.
    gruss
    Andreas

  • Das der Vater einen Verstoß begangen hat ist ja jetzt klar...nur ihn dafür zu Verurteilen ist ein Unding.
    Ich will nicht wissen was in dem Mann vorgeht...man stelle es sich mal vor, der eigene Sohn begeht einen "Amok" (autsch hab das Böse Wort gesagt...) und bringt sich selbst dann auch noch um!.
    Der Mann hat andere Sorgen.
    Und dem gutem Staat fällt nix besseres ein als ihn auch noch zu Verklagen.
    Reicht es nicht das er seinen Sohn verloren hat? Reicht es nicht das der Mann von allen gehasst wird? Alle sehen nur die Böse Seite...aber wenn man sich mal in die !wirklichen! Opfer reinversetzt sieht es anders aus.
    Ich will damit nicht sagen das die Familien der getöteten keine Opfer sind aber meiner Meinung nach ist die Familie von Tim k. das richtige Opfer.
    Alle bekommen sie Mitleid, was ja auch verständlich ist. Aber kein Schwein kümmert sich um die Familie "k".
    Man sollte den Mann inruhe lassen...der ist Seelisch zerstört und dem Staat fällt nix anderes ein als noch mehr kaputt zu machen.
    Das sind die Seiten die ich an Deutschland hasse. Genau wie die Sache mit dem angeblichem Kriegsverbrecher. Der Mann war auch schon am Ende seiner Lebenszeit angekommen und dem Land fällt nix besseres ein als ihn auch noch sien Lebensabend zu zerstören. Wie gehts dem wohl? Der ist seitdem der die Tat begangen hat Psychisch kaputt...ein richtig kaputter Mensch.
    Aber das ist jetzt ein anderes Thema und ich will nicht abschweifen.
    Wollte nur sagen was ich davon halte...oder auch nicht!
    So das wars von meiner Seite aus...

  • Die Waffe und der Mensch:

    Waffen gehören zum Menschen. Sie sind welche der ältesten Erzeugnisse der Menschheit. Bevor es das erste Haus gab, gab es das erste Speer - und das letzte Haus wird, schlimmstenfalls, von der (wahrscheinlich lange nicht letzen) Bombe zerstört.
    Sie haben uns durch Jahrzenttausende unserer Geschichte begleitet. Waffen sind für das Menschsein unabdingbar. Das führt uns zu einer Frage:

    Warum brauchen Menschen Waffen? :

    Wir sind die einzige bekannte Spezies, die sich ihrer Sterblichkeit bewusst ist. Das unterscheidet uns von dem Rest der Tierwelt. Unsere Intelligenz ist auf einem Stadium, das es uns erlaubt individuell Meinung, Vorurteil und Ego zu bilden.Aus diesen 3 Faktoren ergibt sich ein Kreislauf:

    -Wenn wir eine bestimme Meinung vertreten, fällen wir über andere, die diese nicht Vertreten, Vorurteile.
    -Vorurteile bestärken unser Ego in der angeblichen Korrektheit unserer Meinung.(Ohne Meinung kein Vorurteil, ohne Vorurteil kein Ego)
    -Eine Meinung können wir jedoch nur bilden, wenn wir ein Ego haben(Ego:Wir tun das Richtige; Meinung: Die anderen tun das Falsche; Vorurtiel: Wir sind gut, sie sind böse; Ego:Wir tun das richtige...*Kreislauf*)
    Hierraus ergeben sich Konflikte zwischen den Parteien, und eine Waffe ehöht in einem Konfliktfall die Leistung des eigenen Körpers.
    Das war schon immer so und keinen hat es gestört...in den meisten Ländern durfte man bis vor einigen Jahrzehnten Waffen jeder Art frei besitzen, herstellen und nutzen. In vielen südlichen Ländern noch immer.

    Wieso also hat die Menschheit in den letzten 100 Jahren einen solchen Wandel vollzogen? :

    In Gebieten, in denen Man vor einem Jahrhundert noch privat Schusswaffen im eigenen Keller hertellen durfte, gehören Sie nun zu höchst exotischen Gegenständen, die Man als normalbürger seltener zu Gesicht bekommt, als lupenreine Diamanten.

    Das leigt an dem technologischen Fortschritt der letzten Jahrhunderte, der durch Legenden wie J.M.Browning, Luger, Spagin oder Kalaschnikow, aber auch maßgeblich durch die zwei Weltkriege enorm und, verglichen zu den vorherigen Jahrhunderten, unverhältnissmässig schnell durchschritten wurde.
    Das hat zum Ergebnis, dass eine taschentaugliche Walther P99 ein Vielfaches der Feuerkraft aufweist, wie ein rückentauglicher, noch vor 4 Jahrhunderten als technisches Novom angesehener, Vorderlader. Die Konfliktkraft des eigenen Körpers steigt auf ein Level, was eine Verantwortung voraussetzt, der in Deutscland von 100ten bestenfalls nur einer gewachsen ist.

    Woran leigt das? :

    Seit dem 2. Weltkrieg, der anschliessenden Besetzung und der RAF-Ära wurden Waffen prophylaktisch für den Privatbesitz verboten. Das von den Ereignissen gezeichnete Volk hat die Rechtseinschränkungen wie einen Sägen vom Staat, zu "hohem Dank verpflichtet", angenommen. Völlig verständlich - und wurde ab dann zu einem vorbildlichen Gehorsam vom Staat erzogen. Einschränkungen im Privatrecht wurden als eine Verbesserung der allgemenen Sicherheit für jeden Einzelnen angesehen. In den letzten 30 Jahren hat kaum einer in Deutschland privat einen täglichen Umgang mit Waffen erfahren und somit eine Verantwortung bezüglich den Besitz dieser bilden können (Schade => die einigen wenigen, die es doch haben, haben es im Konflikt umso leichter!). Somit ist eine Lockerung des Waffenrechts und eine stufenweise Wiederheranführung des Volks an den verantwortungsvollen -jedoch nicht ängstlichen- Umgang mit modernen Schusswaffen umso schwerer (wenn nicht unmöglich).

    Wer trägt die Schuld? :

    Die Schuld(wenn man überhaupt von Schuld sprechen kann) ist keinem Land oder keiner Person einzeln zuzuweisen - hier hat fast die ganze Welt mitgemischt.

    Am 2.WK ist ganz Europa Schuld gewesen, einschlägig jedoch(durch den Versailler Vertrag) Frankreich und GBritanien, Deutschland durch den 1.WK, der zur "politischen Vergewaltigung" Versailler Vertrag führte. Dieser lieferte den Deutschen eine Motivation zu Kämpfen, nähmlich die, sich hiervon zu lösen.

    In der Nachkriegszeit besetzten hauptsächlich Amis und Russen Deustchland: Waffen waren erstmal tabu und auch, nach 5 Jahren Krieg, langweilig geworden.

    Der Konflikt zwischen den beiden Besetzterparteien gebahr die RAF, die der endgültige Grund für den kompletten Verbot von Schusswaffen auf deutschem Boden war.

    Durch den Mauerfall schwappten westliche Gesetze in den Osten(in dem ohnehin Feuerwaffen verboten waren) und setzten das Fundament für eines der härtesten Waffengesetze in einem der politihistorisch interessantesten Länder der Welt.


    Was hat das mit diesem Fall zu tun? :

    Am 11.März wurden mitten in belebter ziviler Umgebung 15 Menschen getötet und 11 verletzt. 112 Schüsse sind aus der Tatwaffe abgegeben worden. Die Tat ereignete sich etwa von 09:30-13:00 Uhr, also knapp VIEREINHALB Stunden lang und ging über hunderte Kilometer.

    Verlagern wird ein solches Ereigniss auf ein Land wie die USA, so bin ich mir sicher, dass er schon nach den ersten paar Schüssen auf unschuldige Zivilpersonen, von einem bewaffneten Zivilisten(mit entsprechender Courage) währe angeschossen worden und dieser anderen potenziellen Opfern dieses Leid erspart hätte.
    Nun felht in den USA die nötige Zivilcourage und in Deutschland(wo diese Courage vorhanden ist) das bewaffnete Volk.
    Wenn jeder eine Waffe hat, währen wir an dem gleichen Punkt, wie wenn keiner eine hat: Chancengleichstand im Konfliktfall. Nur ist es eben nicht so, dass keiner eine hat, die einigen wenigen, die eine haben und diese von ihrem sprortlichem Zweck entfremden, sind ihren unschuldigen Opfern um welten Überlegen!

    Hat Tim Kretschmer Schuld? - Das steht ausser Frage. Er hat sich auf Grund seiner psychischen Labilität den einfachsten und befriedigendsten Weg, den man als rachedurstiger Aussenseiter in einem zivilisierten Land gehen kann gewählt.

    Hat sein Vater Schuld? - Schwer zu beantworten: Auf der einen Seite wollte er seinem Sohn ein schönes und leider seltenes Hobby, das viel Verantwortung und Disziplin, voraussetzt aber auch fördert, näher bringen. Er hätte seinem Sohn wegen der Emotionen ihm gegenüber eine solche Tat niemals zugetraut und hat ihm vertraut.
    Andererseits hätte er seinen Sohn, sein Umfeld und seine seelische Verfassung genaustens analysieren müssen, bevor er das Risiko eingeht ihm, gegen das Gesetz, den Zugriff zur Waffe und zur Munition zu ermöglichen.
    Das ist gegen das Gesetz und jedes menschliche Verständnis und von daher als fahrlässige Tötung zu bestrafen. Denn er ist leichtfertig, offenbar ohne die damalige Gesamtsituation zu prüfen, das Risiko eingegangen seinem Sohn die Macht zu geben über Leben zu entscheiden.

    Lösung? :

    Ich kenne keine kurzfristige - Eine plötzliche Einführung von Schusswaffen währe eher kontraproduktiv, da ein Grossteil des Volkes gewohnheitshalber sowieso keine Waffe zulegen würde und bei den meisten, die sich dann eine kaufen sie, eben wegen der Verantwortungsgeschichte, in den falschen Händen währe.
    Verschärfung des Waffengesetzes? - Bringt nichts: Es wurde gegen geltende Gesetzte verstossen, keine Lücken benutzt um in den Besitz einer Waffe zu kommen. Auch gegen die dann verschärften Gesetzte kann man verstossen.

    Ich persönlich rate zu Abzugschlössern. Da der rechtmäßige Eigentümer seine Waffe jedoch in der Nachtkomode aufbewahrt hat, gehe ich davon aus, dass es ihm um die eigene Heimverteidigung ging. Hier empfehlen sich horrend teure elektronische Feuerkontrollsysteme mit Daumenabdrucksensor oder ganz einfach nur ein volles Magazin drinzuhaben. Die 15+1 Schuss einer M9 reichen vollkommen aus, um sich in dem schlimmsten Szenario zum Tresor vorzukämpfen und dort Nachschub zu besorgen, ein grossartiger Amoklauf lässt sich(von einem Laien) mit einem Mag jedoch nicht veranstalten.

    Entschuldigung für die Länge des Textes, ich habe jedoch bewusst die Geschichte der Waffe und unseres Rechts diesbezüglich genaustens ausgeführt, damit auch die, die jetzt aus Prinzip gegen legalen Waffenbesitz sind beim googeln auf diesen Betrag stossen und verstehen, dass Waffen Jahrzehnttausende lang zu den Gegeständen des täglichen Gebrauchs gehörten und wieso sie nun, bei uns zu Mindest sofort als das exotische Böse abgestempelt werden...

  • Sorry, für den doppelpost, aber ich finde das gehört nicht dazu rein, was ich oben geschrieben habe:

    @ BIG D:

    Der Staat handelt da, wie ich finde, richtig. Obs das mit dem Kriegsverbrecher ist, oder mit dem Vater vom Tim. Wer Zivilpersonen einen solchen Schaden zufügt, gehört bestraft - egal ob der Schaden direkt oder indirekt verursacht wird und wie lange vergangen ist. Wenn du einem Taliban einen Bombengurt gibst, obwohl du nichts von einem geplanten Anschlag weisst, gehörst du mit dran, wenn der damit "Unfug" anstellt und ihn, statt Bergschächte freizusprengen, "Zweckentfremdet"!

    100.000ende Kameraden verschiedenster Armeen weltweit kämpfen und fallen täglich um Zivilisten, egal welcher Religion, ethnischen Herkunft oder Finanzlage, unter allen Umständen zu schützen. Aber die Feinde im eigenen Land (und ihre Handlanger) sollen wir machen lassen? Niemals - wenn hier solche Seiten aufgezogen werden, bin ich ab morgen Schweitzer! Der Vater war in dem Fall nichts anderes, als ein unwissender Handlanger! Vielleicht nicht fahrlässige Tötung - aber bestraft gehört er!

  • Zitat

    Original von Patrio.Souverän
    Funktionstests des Auswerfers nach Reinigungs- und Wartungsarbeiten können nunmal auch mit ungeladenen Patronen durchgeführt werden.

    Erzähl das hier mal den ganzen SSW-Freaks, die das ganze Jahr über (oder gleich nach der Generalreinigung zu Neujahr) immer ganze Magazine durchjagen müssen.
    :ngrins:

    Fördermitglied des VDB.

  • Herrmann Berger ich denke der Vater ist schon bestraft genug denn er hat sein Kind verloren. Klar haben andre angehörige er Opfer auch, nur der Vater hat einen Fehler gemacht, der an und für sich in meinen Augen allerhöchstens eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Die Umstände sind es die seinen Sohn zum Mörder werden liess. Der Vater selber hat lediglich gegen die aufbewahrungspflicht verstossen, alles was danach kam war eine unglückliche Verkettung von umständen, die man mit hätte wenn und wäre diskutieren kann. Fakt ist das sein Sohn motiviert durch was auch immer, und mit sicherheit nicht zuletzt durch die Mediengeilheit einiger Gutmenschen zu dem entschluss kam seinem Leben ein ende zu setzen und dabei soviele wie irgend möglich noch mitnehmen. Das ist verwerflich und sollte so in einem Staat wie dem unsren nicht vorkommen. Alle analysieren das Verbrechen, aber seltenst den Menschen der dahinter steht. Ein junger Mensch der im erweiterten Suizid die noch einzige möglichkeit sieht? Sorry da hat nicht nur die Familie des Täters versagt sondern auch die sogenannten Pädagogen.
    Dies ist nur meine Meinung, aber ich denke das kein Gericht der Welt den Vater schlimmer bestrafen kann als er eh schon ist. Und sehen wir nur mal sein verfehlen isoliert an? Was bleibt am ende des Tages denn übrig? Ein verstoss gegen die sichere aufbewahrungspflicht. Vor ein paar Jahren hat es genügt wenn ich meine Jagdwaffen im abschliessbaren Kleiderschrank hatte und den Schlüssel bei mir hatte.
    Und zu der Zeit ist weitaus weniger geschehen als in heutiger zeit. Meine Frage ist ob diese ganze Diskussion um die Aufbewahrungspflicht nicht etwas aus dem Ruder läuft. Denn Fakt ist das solche ereignisse nicht an Schusswaffen gekoppelt ist. Einige gehen mit Messern und Molotowcocktails in die Schule. Das ergebnis ist letztenendes dasselbe.
    Ich kann die angehörigen der Opfer verstehen, die irgendjemand für Ihr leid verantwortlich machen wollen, aber BITTE dann die richtigen und das sind nicht die legalwaffenbesitzer, sondern wir alle. Wir alle sind gefordert etwas genauer hinzuschauen, hinzuhören und ganz wichtig einem Kind (unsren Kindern) die Hilfe zukommen lassen die sie brauchen. Auch gegenüber Lehrern die die Augen vor der wirklichkeit verschliessen, und mobbing und agression aus Furcht geflissentlich übersehen. Und stattdessen die Opfer bestrafen da dies viel einfacher ist, als die wahren Täter zu finden und diese zu disziplinieren.
    wie gesagt ist meine Meinung.
    ein schönes Wochenende noch.

    Einmal editiert, zuletzt von Anyvja (8. Mai 2010 um 23:37)

  • Zitat

    Original von wildlife
    [...]Mich interessieren nur Statistiken. [...]

    Obacht! "Glaube nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast." - Winston Churchill
    ...und der muss es echt wissen. ;)


    Zum Thema Amokprävention:
    Die Lehrer können kaum etwas ausrichten, da sie ja schlecht jeden Schüler auf Schritt und Tritt beobachten können um bei eventuellem Mobbing sofort einzuschreiten.
    Die Hauptverantwortung liegt bei den Mitschülern, wobei diese die meiste Zeit in einem Alter sind wo sie diese nicht richtig wahrnehmen (können). Und selbst wenn man fest im Hinterkopf hat, davon abzusehen jemanden irgendwie zu kränken kann es doch jedem mal passieren dass ihm das falsche Wort rausrutscht, was für das Gegenüber wiederum durchaus verletzend sein kann.

    Grundsätzlich gibt es aber kein allgemeingültiges Amokpräventionsmittel, denn dazu sind - ebenso wie zur Amokförderung - mehrere ineinander greifende Faktoren notwendig, die je nach individueller Psyche verschieden stark zu gewichten sind.

    Generell:
    Niemanden unbedacht auf die Füße treten, auch wenn man dass selbst als bloßen Scherz meint, und darauf acht geben wie sich die Kinder/Freunde/Mitschüler entwickeln, gegebenenfalls eine Isolation verhindern.

    Und nun noch etwas offtopic:
    @Herrmann.Bergner
    Am Zweiten Weltkrieg ist keinesfalls Europa schuld, sondern zweifelsfrei die Nazis. Mir fällt jetzt nichts ein für welche Nationen deine Behauptung zutreffen könnte, vllt. übersehe ich da jetzt auch was, aber wie gesagt GB und F kann man nicht zur Verantwortung ziehen.
    Klar der Versailler Vertrag war in der Form ein Fehler, aber das wusste Lloyd George schon als der unterschrieben wurde. :new16:
    Und wie die Westmächte dem Herrn Hitler am Vorabend des Weltkriegs in den A*sch gekrochen sind zeigt auch das die keinen Krieg wollten.

    Ach ja: Deutschland war nicht (alleine) am Ersten Weltkrieg schuld! ;)

    „Wer seine Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“ -Benjamin Franklin-

    "Das Problem mit Zitaten im Internet ist, dass man nie weiß ob sie echt sind." -Abraham Lincoln-

  • Zitat

    Original von Patrio.Souverän

    Dazu gibt es unterschiedliche Rechtsinterpretationen (siehe zb diverse WO Diskussionen)

    Aus dem WaffG Kontext "Schiessstand bzw Jagdrevier" ergibt sich mE eindeutig das dein Beispiel nur mit "ungeladen an meinem Gürtel" für Sportschützen und Jäger vor Gericht bestand hätte.

    Funktionstests des Auswerfers nach Reinigungs- und Wartungsarbeiten können nunmal auch mit ungeladenen Patronen durchgeführt werden.

    Beste Grüße!
    PS

    Es geht ja nicht um Funktiostests. sondern um die tatsächliche Gewalt in den eigenen vier Wänden.
    Und da ist nun mal das Führen uneingeschränkt erlaubt.

    Warum? Weil die Lagerung im Waffengesetz geregelt ist und nicht der Zeitpunkt, wenn der Schütze die Gewalt über die Waffe in der eigenen Wohnung hat.
    Natürlich dürfte es schwer zu erklären sein warum denn die Waffe so schnell einsatzbereit war als der Einbrecher kam, aber das ist ja der Extremfall bei dem die Waffe auch eingesetzt wird. Das geladene Tragen >IN< der eigenen Wohnung ist nach wie vor erlaubt.
    Warum auch nicht?

    Obs tatsächlich Sinn macht, ständig mit dem Colt am Gürtel in der Küche rumzurennen, sei mal dahingestellt.
    Und auch wie man das bei einer Kontrolle erklären soll.

    Aber es ist nicht explizit verboten.

    Gruß K.

    Only a government that is afraid of its citizens tries to control them.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • Ich denke der Titel dieses Themas ist auch nicht ganz richtig gewählt:

    Zitat

    Winnenden, letzter Akt (Anklage gg. den Beretta-besitzer)


    Denn es ist mit Sicherheit nicht der letzte Akt, oder glaubt hier wirklich jemand das selbst wenn der Vater wegen fahrlässiger Tötung angeklagt/verklagt wurden wäre, wäre die Hetzjagd auf Sportschützen und Jäger vorbei. :confused2:

    Der letzte Akt in dieser Geschichte beginnt damit das die wirklich letzten in Privatbesitz befindlichen Waffen eingezogen/abgegeben und eingeschmolzen werden.

    Ich mag die Stille nach dem Knall..

    Waffensachverständiger im VWG

  • Zitat

    Auch gegenüber Lehrern die die Augen vor der wirklichkeit verschliessen, und mobbing und agression aus Furcht geflissentlich übersehen. Und stattdessen die Opfer bestrafen da dies viel einfacher ist, als die wahren Täter zu finden und diese zu disziplinieren.

    Du kannst mir gerne glauben, dass die meisten Lehrer eben nicht die Augen zumachen, weil sie Angst oder grad keinen Bock haben. Schon weil das Klima in der (eigenen) Klasse extrem leidet, wenn Mobbing passiert. Dazu kommt Druck von den Eltern und auch der Schulleitung (denn da beschweren sich die Schüler und die Eltern dann, wenn nix passiert). Und kaum einer will sich später vorwerfen lassen, nichts getan zu haben, wenn die Lage mal eskaliert. Allein schon aus diesem Risiko wird fast jeder extreme Fälle von Mobbing und Gewalt sofort angehen/weiter leiten.

    Wie schon richtig gesagt wurde, kann man nicht überall sein, aber in der Regel vertrauen sich die Opfer schon an - natürlich nicht alle.

    Es ist aus meiner Sicht einfach ein Märchen, dass Lehrer oft die Augen vor Mobbing und Gewalt verschließen, wenn sie sie denn direkt mitbekommen. Bevor nun jemand mit Einzelfällen kommt, die er erlebt hat: Ja, mag sein, klar. Bei diesen Diskussionen wird wohl aber grundsätzlich eher versucht, andere (Mit-)Schuldige für so eine Tat zu produzieren. Auch wenn Tim K. und andere Täter das Produkt ihrer Umwelt waren, so liegen die Schuld und die Verantwortung doch voll bei ihnen und nicht woanders. Erklärung ja, aber Schuldabtretung oder Mitverantwortung nein.

    Und selbst wenn jemand noch so arg gemobbt wurde (was schon tragisch genug ist), ist es in unserer abendländisch-aufgeklärten Kultur eigentlich nicht die logische Konsequenz, andere Menschen dafür im Ausgleich zu ermorden.

    Jens

  • Paul_Baeumer wo hast du deine Geschichtslehre her? Übernommen von den Amis?
    Jeder sollte inzwischen wissen das der Zweite Weltkrieg nur eine fortsetzung des ersten war. Haben inzwischen schon einige politiker zugestanden. Die Nazis haben an vielem Schuld und im Grunde genommen auch am Zweiten Weltkrieg sie haben ihn letztendlich erklärt.
    Die Grundlagen für diese Tat wurden aber von anderen Staatsmännern gelegt. Aber das ist ein andres Thema und ist nicht gegenstand dieser Diskussion.
    Ich bin der Meinung das man solche Bluttaten wie sie schon geschehen sind verhindern könnte, wenn man nicht immer so tun würde das alles in schönster Ordnung sein. Und wie ich schon schrieb an eine Schusswaffe ist eine solche Tat auch nicht zwingend gekoppelt.
    gruss
    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von Anyvja (9. Mai 2010 um 13:31)

  • Zitat

    Original von 5-atü
    der Junge ist nicht Amok gelaufen, weil sein Vater die Pistole rumliegen hatte.
    Der Junge ist Amok gelaufen, weil er Amoklaufen wollte!
    Auch in St. Augustin, Ansbach, in gewisser Weise auch Emsdetten und Ludwigshafen, haben die Täter ihre Taten geplant und zum Teil durchgeführt, OHNE dass sie Zugriff auf scharfe Waffen hatten.

    Ich denke, dass man das nicht pauschalisieren kann. Es ist gut möglich, dass er es ohne die Waffe nicht getan hätte. Solch Waffe ist m.E. "bequemer", hat mehr Reichweite und ist schneller einsetzbar als andere "Mittel", die in anderen Fällen eingesetzt wurden. Außerdem ist sie weniger "persönlich", da man ja immer noch eine gewisse Distanz zum Opfer haben kann.

    Und ich möchte mit der fahrlässigen Tötung nochmals auf mein Beispiel mit den kleinen Kindern verweisen:

    Zitat

    Original von Lanam
    Anderes Beispiel: Waffe unbeaufsichtigt, Kind spielt damit, Kind tot.

    Ist dann das Kind Schuld und bestraft durch seinen Tod? ???

    Wohl eher nicht. Nicht umsonst gibt es so viele Auflagen für Waffenbesitzer.

    Übrigens: Falls die boardinterne Suchfunktion nicht das gewünschte Ergebnis liefert, versucht es einfach mal mit der seitenspezifischen Google-Suche

    ▪▪▪ E V I G I L A T E

  • Lanam diese auflagen für Waffenbesitzer spiegeln nur eines ganz deutlich wider, das als das Gehirn verteilt wurde, die Politiker nicht zugegen waren. Genauso wie die Herren von der sogenannten Presse.
    Denn was bringen denn diese Auflagen? In Frankreich hat ein Arbeitskollege von mir seinen Wohnsitz, der ist auch Jäger seine Waffen stehn in der Küche in einer Nische zwischen Kamin und den Küchenmöbeln so ist das dort. Und ich habe noch nicht mitbekommen, das sich in ganz Frankreich Amokläufe ereignet haben. Nicht mehr und nicht weniger als hierzulande wo wir doch so sicher sein sollten wie in Morpheus schoss oder? Wir in Deutschland haben mit das schärfste Waffengesetz und sind dennoch nicht sicherer als die restlichen Länder? Gibt einem zu denken oder? Naja ist ja nur meine bescheidene Meinung.
    Ich bin der Meinung das etwas mehr gesunder Menschenverstand guttun würde.
    Und Ja ich bewahre meine Waffen vorschriftsmässig auf, und ich habe auch schon eine überprüfung hinter mir die ohne beanstandung war.
    Und Lanam dein vergleich mit der geladenen Waffe hinkt denn die Waffe des Vaters war nicht geladen oder unterladen. Das Magazin war von der Waffe getrennt nur eben nicht vorschriftmässig verwahrt Leider!
    Hätte es die Bluttat verhindern können wenn der Junge nicht an die Waffe gekommen wäre? Wage ich zu bezweifeln, wenn jemand soweit is,t das er das plant. Hätte er es auch ohne die Schusswaffe seines Vaters getan. Er hätte sich dann eben eine irgendwoher beschafft. Etwas schwieriger aber nicht unmöglich.

    Einmal editiert, zuletzt von Anyvja (9. Mai 2010 um 15:39)