Diabolo Ölen ?

Es gibt 45 Antworten in diesem Thema, welches 5.600 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. August 2005 um 15:49) ist von LostinPast.

  • Richtig erkannt. Bei :F:-Modellen ist Ölen vergebliche Liebesmüh, da man gern auch bei starken Modellen auf das Ölen verzichten würde, wenn man anders die Verbleiung in den Griff kriegen würde. Denn egal wie man's macht, ein manuell aufgebrachter Ölfilm ist stets ungleichmäßig von einem Diabolo zum nächsten und ein zusätzlicher Toleranzfaktor.

    Es würde zu weit gehen, hier sämtliche Erkenntnisse aus der Diabologie nochmals ausführlich aufzubereiten, also nur ein paar Statements zum "Draufrumdenken":

    VISIER hat über die Jahre zahlreiche Tests mit Diabolos unterschiedlichster Sorten aus diversen Waffen mit allen möglichen Kalibern (4,5/5,0/5,05/6,3 mm) und Mündungsenergien gefahren. Ergebnis: es gibt keine Regeln, die einem das Austesten verschiedener "Lose" (Diabolo-Serien") mit der spezifischen Waffe ersparen würde.

    - wir hatten 4,48er Diabolos, die aus einem 4,50er Lauf exzellent trafen und keineswegs drin "herumeierten"

    - wir hatten leichte LP-Sorten, die aus LG-Läufen am besten liefen und umgekehrt

    - wir hatten Diabolos mit sehr gleichmäßiger v0 von Schuß zu Schuß, die größere Schußbilder produzierten wie Serien mit starken Schwankungen (bis +- 5 m/s ist auch bei Matchwaffen kaum im Schußbild zu erkennen)

    - wir hatten Diabolos mit unterschiedlichen Gewichten innerhalb von 10, 20 Stück, die besser trafen als identische Gewichte.

    - wir hatten gute Diabolos, die mit Öl schlechter trafen als ohne (aber eben weniger den Lauf verbleiten)

    Das einzige, was wirklich zu beachten ist: bei zu großen Diabolos in zu kleinen Läufen (4,51er in einem 4,49er Lauf oder gar 4,48, ist aber selten) besteht die Gefahr, daß man beim Laden durch den notwendigen Widerstand einen leichten Knick in der Hüfte produziert, und dann biegt das Geschoß eben falsch herum ab...
    Und das passiert sowohl beim Zuführen von Hand wie per Ladestift.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Nunja,

    mag sein das es keine Regeln / Regelmäßigkeit gibt, meine eigenen Erfahrungen sprechen da zwar eine ganz andere Sprache, aber das läßt sich scheint's nicht verallgemeinern.

    So soll halt jeder via Versuch und Irrtum herausfinden was für ihn richtig ist. Ich laß mich jedenfalls nicht beirren und widme meinen Diabolos große Aufmerksamkeit ( selbstverständlich der Marke und dem Kopfmaßes die/das mit meiner Waffe den besten Streukreis produzieren). Auch wenn man das mal kaufmännisch beleuchtet so ist Ölen, Sortieren und Wiegen eine doch recht kleine Investition wenn man das mit dem Aufwand für die Waffe, das Training und die Wettbewerbe vergleicht.

    Gruß Jochen

  • Zitat

    Original von Acerbus
    Ich laß mich jedenfalls nicht beirren und widme meinen Diabolos große Aufmerksamkeit ( selbstverständlich der Marke und dem Kopfmaßes die/das mit meiner Waffe den besten Streukreis produzieren).

    Jochen, nicht, daß wir da aneinander vorbeireden, wir meinen schon das gleiche:
    SELBSTVERSTÄNDLICH gehört den Diabolos, ihrer Qualität und der "Harmonie mit der Waffe" die größte Aufmerksamkeit (sofern man stattdessen das Training nicht vernachlässigt...)

    Es ging mir darum, auf die nicht funktionierenden scheinbaren "Abkürzungen" hinzuweisen, nach dem Motto

    "Firma X hat meinen Lauf mit 4,49 mm vermessen"
    (Fehlerquelle 1 wegen möglicher Laufbeschädigungen)

    "Diabolos in 4,49 mm der Marke XY mit dem Gewicht xy laufen daher bis 2049 am besten daraus"
    (Nöö, nach ca. 10- bis 15.000 Diabolos wird eine Serie neu numeriert, weil sich die Stanz- und Preßwerkzeuge zugesetzt haben und die Maße nicht mehr eingehalten werden. Daher kann man keine 20000 Diabolos aus dem gleichen Los kaufen)

    Nach obigem Verfahren kaufen vielleicht Jäger alle drei Jahre die nächste 20er Packung, aber bei Druckluftwaffen sollte man stets austesten (was du ja auch für genau deine Waffe tust)

    Aus derselben Testwaffe (z.B. eine Steyr LP 10) haben wir schon über mehrere Jahre die besten Serien mit Durchmessern von 4,48, 4,49 und 4,50 mm gehabt - man testet einfach (oder läßt testen...) 10 bis 20 verschiedene Losnummern und kauft das mit dem kleinsten und rundesten Schußbild.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Hallo alle miteinander

    Mir geht es in dieser Anwort NUR um den, durch den Hersteller angegebenen Durchmesser. Das Gewicht spielt NOCH keine Rolle.
    Auch ist es nur eine Antwort auf die Frage Laufdurchmesser/Diabolodurchmesser... Was passt erst
    mal rein mechanisch Betrachtet zusammen....

    Ein Streukreisergebnis ist ebenfalls nicht gewünscht. Jedoch stelle ich es in Aussicht.
    Dann allerdings mit der HW100, denn diese lässt sich besser einspannen/fixieren.

    Ich habe heute aufgrund dieses Threats mal meine Sorten Diabolo bei meiner Anschütz 380 ausprobiert.

    Nun... Warum bei der Anschütz 380 und nicht bei meiner HW100...

    Bei der Anschütz wird der Diabolo mit dem Daumen entgültig in die Diaaufnahme gedrückt. Mehr oder weniger also ein Test der zu "erfühlbaren" Erkenntnissen führt.

    Folgende Dia-Sorten standen zur Verfügung:

    JSB 4,51 EXAKT

    Diese lassen sich mit leichtem Nachdruck in die Diaaufnahme drücken. Stehen aber immer noch fühlbar
    hervor. Also kräftiger drücken.
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    JSB 4,52 EXAKT

    Diese lassen sich nur plan in die Diaaufnahme drücken unter Zuhilfenahme des Daumenfingernagels.
    Dies führt zu Einkerbungen am Kelchrand. Also wohl nicht gut!
    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    H&N Field & Target Trophy 4,50 (silberner Deckelaufkleber)

    Diese lassen sich in die Diaaufname mit sehr leichtem Druck plazieren. Liegen plan an.
    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    H&N Field Target Trophy 4,51 (blau-weisser Deckelaufkleber)

    Diese lassen sich mit leichtem Nachdruck in die Diaaufnahme drücken. Allerdings sind aus meinem Los
    Schwankungen erkennbar von Plan bis immer noch vorstehend. Also Daumennagel oder nicht!
    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    H&N Field Target Trophy 4,52 (blau-weisser Deckelaufkleber)

    Diese lassen sich wie die JSB 4,52er nur mit dem Daumenfingernagel plan plazieren.
    Dies führt zu Einkerbungen am Kelchrand. Also nicht gut.
    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Ich seh also schon an diesem Eigenversuch, daß es nicht gut ist 4,52er oder eben jedes beliebige
    Dia-Mass pauschal zu empfehlen. Es kommt auf einen Versuch an.

    Und bei mir ist wohl das
    H&N Field & Target Trophy 4,50 (silberner Deckelaufkleber)
    bzw jedes andere Masshaltige 4,50er-Dia bei der Anschütz das bessere.

    Zum ölen hab ich so meine eigenen Überlegungen:

    Ist es sinnvoll bei Übermass 4,51 bezogen auf die Anschütz: Nein!
    Ist es sinnvoll bei Untermass 4,49 bezogen auf die Anschütz: Kämme auf einen Versuch an!


    Auch in Ebern hab ich die H&N Field & Target Trophy 4,50 verwendet. Und auch getroffen.

    Upps Ulrich Eichstädt war schneller. Aber ich kann Ihm nur beipflichten: Jochen und Ulrich sprechen
    vom selben. Und ich kann nur sagen probieren geht über studieren. Aber nicht von 4,50 nach oben bis 4,53 sondern um die 4,50 liegt die Wahrheit. CNC-Maschinen arbeiten sehr exakt.


    Gruß Robert

    2 Mal editiert, zuletzt von LostinPast (3. August 2005 um 14:53)

  • @ Robert

    ließ dir das hier :nuts: mal durch.

    Ich schieße die nächsten 4000 schuß noch 4.53 ( Leider ist dann das Los zu Ende :cry: ) und danach muß ich wieder testen.

    Das Gewicht ist nach dem Kopfmaß der wichtigste Parameter und sollte nicht vernachläßigt werden.

    Gruß Jochen

    PS weder Diabolos noch Läufe werden mit einer CNC- Maschiene hergestellt ??? Was meinst du damit ?

    Einmal editiert, zuletzt von Acerbus (3. August 2005 um 15:10)

  • Hallo Jochen

    Jaja. Über das Gewicht haben wir ja in Marienberg gesprochen. Natürlich ist es ein wichtiger Faktor.
    Hab Dir ja darin nicht widersprochen, sondern erst mal das Grundlegende versucht hervor zu heben.
    Und das war eben der " Daumenfingernagel ".

    Mir ist schon klar, daß das Kopfmass nicht der Kelchdurchmesser ist.
    Aber die meisten, die mit dem Finger die Dias plazieren, werden wohl so mal mit dem Fingernagel nachhelfen (wollen).

    Habe also diesen Faktor Gewicht bewusst in meiner Antwort erst mal weggelassen!

    Warum!

    Weil, wenn ich ein Dia. nur dann in die Diaaufnahme plan rein bekommen, wenn ich mit dem Daumennagel deutliche Kerben hinterlasse, dann ist da doch schon was nicht gut! Denn der eingekerbte Kelch hat dann schon eine Unwucht zur folge.
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    CNC-Maschinen werden für den Werkzeugbau genau so wie später für die Werkstückbearbeitung verwendet. Wenn mit so einer Maschine Werkzeuge hergestellt werden, dann sind diese sehr
    exakt gearbeitet.

    Die Werkzeuge werden bis auf das 1000tel gefertigt. Also Bohrer Fräsköpfe usw. Je genauer das Werkzeug, desto genauer später das Ergebniss beim Bearbeiten des Werkstückes.

    Da gibts heut keine Abweichungen mehr, die sich im 10tel-Milimeterbereich abspielen.

    Gruß Robert

    Einmal editiert, zuletzt von LostinPast (3. August 2005 um 15:52)