Simulator Gewehr & Pistole

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 605 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. September 2024 um 22:32) ist von Hawkeye.177.

  • Hallo Leute,

    hat jemand schon Erfahrung mit solchen Waffen?

    Mich interessiert es mal allgemein wie gut die Dinger funktioniern und was man beachten muss.

    Es gibt schon einige Pistolen und Gewehre am Markt.

    Hier mal ein Bild von so einem Teil

    Einmal editiert, zuletzt von PCPAirgunFan (13. September 2024 um 14:43)

  • Ich hab fast alles probiert was es da so auf dem Markt gibt :) Ich schreibe dazu mal etwas länger hier in den Post. Es dauert nur ein wenig. Ich hoffe am Wochenende. :)

  • Bzw. Wenn Du auch konkrete Fragen hast… Schonmal rüber damit, bevor ich einen Roman verfasse :)

    Du kannst gerne einen Roman schreiben. Um so mehr Information um so besser. Also alles was dir so einfällt zum Lichtschießen.

    Speziell habe ich folgende Fragen

    Wie gut und genau sind die Dinger? Verbraucht sich der Laser "wird er schwächer" bzw. muss man den Laser öfters mal austauschen?

    Ich nehme an der Laser funktioniert mit Batterie bzw. Akku. Wie lange kann man damit schießen? Batteriewechsel oder Akku aufladen?

    Was für ein Aufladekabel falls Akku wird da verwendet?

    Gibt es auch Schießspiele für die Waffen? Keine Ahnung so wie Moorhuhn schießen oder Luftballon schießen was auch immer.

    Gibt ja mit dem Sport Quantum SQ10 <-- ja auch Schießspiele

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    Gibt es da schon Halbautomatik/Mehrschüssig oder nur Einzelschuss Match. Software gut oder schlecht. Ziele gut oder schlecht? Läuft alles ohne Probleme oder noch recht Fehlerhaft. Hab mir gedacht wenn man mal ohne Lärm und Muni ballern will wäre das mal eine alternative. <--- Eine richtige Druckluftwaffe soll das aber nicht ersetzen. Eigentlich mehr Spaß for fun. Aber man will ja keinen Schrott, denn dafür sind die Dinger auch viel zu teuer. Erzähl einfach alles was du uns berichten kannst über die Simulator Waffen

  • Hallo zusammen,

    wie beschrieben habe ich mich sehr lange und intensiv mit der Materie auseinander gesetzt, da meine Tochter damals noch sehr klein war und ich für zu Hause eine Trainingsmethode gesucht habe, die a) leise und b) völlig ungefährlich ist. Laser schien mir dafür perfekt!

    ABER: Das Thema Laser und Waffen ist ein sehr schwieriges und heikles Thema. Viele sehen alleine die Erwähnung in einem Satz als schwierig und als Verstoß gegen das Waffenrecht an. Daher der Disclamer: Möge jeder seine Meinung und Interpretation im Bezug auf das Waffenrecht haben. Ich gebe hier auch keine Rechtsberatung oder Anleitungen. Jeder muss sich sein Bild machen, oder eben einen Rechtsberater befragen.

    Ich beziehe mich hier nur auf Laser-Schusssimulatoren, deren kurzes Aufblinkens eines Lasers NACH Betätigung des Abzuges einen Schuss simuliert. Alles was ein Ziel VOR Betätigen eines Abzuges beleuchtet oder markiert fällt definitiv unter das Waffenrecht und ist entsprechend ohne Erlaubnisse verboten (im Übrigen egal ob sichtbar oder als IR unsichtbar!). Ihr werdet aber merken, die Feinheit und Betonung liegt auf NACH und VOR dem Abzug und es gibt einen Unterschied ob der Laser durch den Lauf „schießt“, den Lauf „ersetzt“, oder der Simulator unter dem Lauf angebracht ist. Bitte auch nicht mit mir darüber diskutieren. Jeder überlegt sich selbst was er macht, und sich wie sicher dabei fühlt.

    Dann wollen wir mal….

    Das ganze bekommt 3 Kapitel:
    01. Der Schuss-Simulator (Lasermodell oder Anbauteile)
    02. Das Ziel / Auswertungssystem
    03. Persönliche Erfahrungen & Tipps


    Kapitel 1: Der Schuss-Simulator…

    Hier gibt es grundsätzlich 4 Varianten:

    Variante 01: Reine Laserwaffe mit Schuss durch dem Lauf (teuerste Variante):

    Ich glaube hier sind alle Modell top, aber eben auch einen Hauch „spielerisch und futuristisch“, da für Jugendliche vor 12 (unter Aufsicht geeignet). Aber es gibt auch eine Ausnahme: Anschütz baut sehr sehr hochwertige Lasersimulatoren in deren Gewehrschäften zum echten Biathlon Training. Aber die kosten dann auch so viel wie ein Match-Luftgewehr. Ist eher was für echte Enthusiasten, Profís zum Trocken-Training oder Vereine für die Jugendarbeit. Hierzu gehört auch das Modell das Du im Bild gezeigt hast. Wird für die meisten zu teuer sein. Wen das nicht stört und es ernst meint sollte mal auf das Modell von Anschütz schauen.

    Wer eher im Action Bereich unterwegs ist sollte mal auf die Simulatoren (inkl. Waffe) von Laser-Ammo schauen. Die haben sogar eine BlowBack Funktion. Gibt es als Beretta, Glock etc.


    Variante 02: Hochwertiger Simulator mit / Ohne Lauf für Hämmerli & Walther Match-Waffen

    Hier gibt es ein Walther / Hämmerli LTS Lasersystem. Das wird nach meinem Wissen aber nicht mehr hergestellt und man findet aktuell eher noch das Lasermodell zur Montage. Oder eben bei Verkaufsplattformen.

    Bei der Pistole wird der DISAG Laser an den Anschluss der Kartusche angeschlossen. Damit sitzt der Laser unter dem Lauf. Per Madenschrauben wird der Laser dann auf das Ziel ausgerichtet. Da der Laser nicht im Lauf sitzt gibt es immer einen Winkel, den man auf die jeweilige Entfernung anpassen muss (bzw. Das kann auch die Software von Zielsystemen ausgleichen). Einmal eingestellt erkennt der Laser per Körperschall den Hammerschlag und dadurch wird der Laser NACH dem Abzug und dem Hammerschlag ausgelöst. Der Rotpunkt leuchtet ganz kurz auf und simuliert den Treffer. Der Adapter passt auch an alle Walther Match-Luftpistolen. Ich benutzte das System an meiner Walther LP500e Meister zum Training zu Hause. Wirklich eine tolle Kombination! Von Hämmerli gibt es das auch als Pistole ohne Lauf und System. Das ist dann perfekt für Kids, da kein Lauf vorhanden ist mit dem man schießen könnte…

    Es gibt auch ein Laser-Gewehr / Adapter für die Hammerli AR20. Das Gewehr kann man entweder nur als Lasersimulator (ohne Lauf) oder als Simulator für ein „scharfes“ Hämmerli AR20 verwenden. Bei Verwendung mit einem funktionierendem Lauf bitte unbedingt die Druckkartusche durch die Dummy-Kartusche entfernen. Der Laseradapter wird in den Lauf eingeführt und würde sonst zum Geschoss. Auch ein tolles System und ich hatte viele Jahre Freude damit zu Hause Match-Gewehr zu schießen!


    Variante 03: Montagen des Simulators an den Waffen

    Hier gibt es ein tolles System von LaserAmmo. Das sind kleine Lasepatronen (Red & IR), die per Adapter an eine Waffe montiert werden können und ach hier wieder NACH dem Abzug den Aufschlag des Hammers erkennen und dann denn Rotpunkt senden. Die Laserpatrone kann man in einem Picatinny-Adapter (Spyder heißt das Modell) unter den Lauf, per „LA-Flash“-Adapter auch an ein Laufgewinde (gibt es als CW / CCW) montieren. Ist eigentlich gedacht für echte Waffen (USA) oder Airsoft in Deutschland. Es gibt diese Modelle auch für BlowBack. Aber das funktiniert nicht wirklich gut, da beim zurückschnellen des Schlittens der Laser mehrfach auslöst, da er ja auf Körperschall reagiert.

    Aber an Airsoft/Co2-Pistolen die über einen Double-Action-Abzug verfügen ist das die perfekte Lösung! Klick, Klick, Klick… Wirklich klasse. Damit kann man alle Trainings sehr realistisch zu Hause machen, sogar mit Magazinwechsel. Ist die Co2 Pistole dann aus Vollmetall, geht es kaum realistischer zu Hause. Aber natürlich nur für Erwachsene.

    Das ganze gibt es mit Rotpunkt und Infrarot-Laser. Vorteil Rotpunkt: Viele Zielsysteme erkennen dies. Vorteil IR-Laser: Du siehst nicht den Rotpunkt und daher musst die richtig Zielen, statt intuitiv den Rotpunkt zu lenken. Das ist herausfordernder…

    Dieses System hat mich am meisten begeistert und ich habe viel Zeit, Recherche und auch Käufe darin investiert. Kenn mich damit wirklich recht gut aus. Wer mehr wissen will bitte danach fragen.

    Durch die Picatinny-Montage kannst Du den Laser an fast allen Pistolen verwenden. Am besten ist es wie gesagt aber an Pistolen mit Double Action Abzügen. Das ganze System kannst Du bis zum Heimschießkino hochrüsten (habe ich zu Hause). Aber dazu mehr unter Kapitel 2.

    Das einzig lästige ist der Batteriewechsel, da die kleinen Knopfzellen sehr schnell leer sind. Dann muss man sich immer wieder ein 3er Set mit Tesa umkleben. Das ist etwas nervig, aber man kommt damit klar.


    Variante 04. Lasermodule im Lauf

    Von LaserAmmo gibt es diese Patronen auch mit Kaliberadapter. Diese legt man in scharfe Waffen wie eine Pufferpatrone und schießt dann durch den Lauf. Ist aber dafür das falsche Form.

    Recht Neu ist die Lösung von Accurize. Hier wird ein Laser mit Kaliberdorn vorne in den Lauf geschoben. Auch hier gibt es viele Kaliberadapter (auch 4,5mm und 6mm) und ist dann auch am Luftgewehr und der Pistole einsetzbar. Über einen Magneten hält dieser dann auch von im Lauf fest (wenn magnetisch). Nachteil: Dieses System kann man nicht manuell justieren. Das muss dann über das Ziel System erfolgen.

    Preise:
    Variante 1: ab 600€-2.500€ (kein Limit) eher Profis und Vereine
    Variante 2: ab 250€-300€ für Sportschützen
    Variante 3: ab 250€ und ebenfalls klasse —> für die meisten hier interessant
    Variante 4: ab 90€

    Im Endeffekt ist der Rest dann weitestgehend gleich: Ihr drückt den Abzug und dann kommt ein roter oder ein unsichtbarer Lichtpunkt. Weiter geht es dann in Kapitel 2. Das mache ich dann heute ganz spät oder morgen… Hoffe das hilft schonmal etwas bei der Wahl des Simulators…

  • So, nun geht es weiter mit Teil 2…

    Wen Ihr Euch für ein Laser-Simulator-System entschieden habt, braucht Ihr noch ein System zum Auswerten. Hier gibt es die Option eines festen Systemes oder einer Smartphone Lösung.

    01. Feste Systeme
    Es gibt zwar passend zum DISAG System auch ein Reddot Zielscheibensystem und auch einen Monitor, aber das ist sehr teuer und eher für Vereine empfehlenswert.

    02. Accurize Shooting System
    Funktioniert als Lasererkennung auf einem Mini-Stativ in Kombination mit einer App. Habe ich bisher nicht ausprobiert, ist aber auch mit 300€ recht teuer.

    03. Laser Ammo Systeme.
    Hier gibt es ein cooles i-MTTS-System. Das sind Zielscheiben die mit einem Sensor registrieren ob das Ziel getroffen wurde. Das System funktioniert mit 1-5 Zielsystemen und zeigt mit Licht an ob das Ziel getroffen wurde oder nicht. Man kann auch immer ein Ziel beleuchten lassen auf welches man dann schießen muss. Damit wird es dynamisch. Oder auch „shoot“ / „no shoot“ Trainings gibt es. Ein tolles System das Spaß macht, aber es kann keine Punktzahlen auswerten. Ist alles eher Action statt Präzision.

    04. App-Lösungen für das Smartphone
    Das war für mich die beste und günstigste Lösung, da die Apps nicht viel kosten (ggf. In-App Käufe für mehr Funktionen):

    App: iSchütze
    Meine Favoritenlösung für das Match-Pistolenschießen. Erkennt die Treffer sehr gut und man kann aus der App Zielscheiben in unterschiedlichen Größen ausdrucken um auf 3-10 Metern zu trainieren. Wirklich ein Top-System. Ich habe mir die Zielscheiben von einer Druckerei auf AluDibond drucken lassen und diese mit Klettstreifen versehen. So konnte ich diese an der Wand immer wieder wechseln. Wirklich super.

    App: LaserAcademy von Mantis
    Das ist wirklich eine tolle App mit vielen verschiedenen Drills & Übungen. Die App erkennt die Treffer sehr gut und sagt auch die Punkte entsprechen an. In der App kann man die unterschiedlichsten Zielscheiben ausdrucken. Es ist auch möglich mehrere Zielscheiben gleichzeitig zu verwenden. Sogar 2 Schützen sind möglich. Für mich eines der Top-Systeme! Auch hier habe ich mir die Zielscheiben in unterschiedlichen Größen auf Fotokarton drucken lassen und kann diese an der Wand wechseln. Eine wirklich gute Lösung.


    Beamer & Handy:

    Projekt Ares ist eine kostenfreie Lösung für Individualanwender. Für Vereine und Gruppen müssen Lizenzen gekauft werden. Man baut den Beamer auf und lässt die Software über den PC laufen. Eine Kamera mit Rotfilter erkennt die Treffer und wertet diese aus. Funktioniert grundsätzlich gut und ist der günstigste Einstieg in das „Heim-Schießkino“.

    Die High-End-Variante ist die Smokelessrange von LaserAmmo. Ebenfalls für den Laptop, Beamer und Kamera. Hier gibt es verschiedene Ausbaustufen, die alle kostenpflichtig sind. Hier kann man aber schnell viel viel Geld und Zeit investieren. Ich habe mir auch eine Open Range-Erweiterung gekauft mit der man eigene Kurse gestalten kann. Hier kann man viel Zeit investieren :)

    Es gibt noch viele viele weitere Apps, aber die meisten haben mich nicht überzeugt. Das was ich oben aufgelistet habe könnt Ihr bedenkenlos ausprobieren und werdet nicht groß enttäuscht.

    Es ist also einiges möglich: von mobile Handy Lösung über feste Systeme bis zum Heim-Kino. Von Freeware bis >2.000€ Lösungen…

    Hoffe das ist hilfreich und ein kleiner Überblick.

    VG